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Was Modelle können

Eine kleine Geschichte des Architekturmodells in der zeitgenössischen Kunst

Die Gegenwartskunst greift vielfach das Architektur- und Stadtmodell auf und nutzt es für künstlerische Fragestellungen. Dabei wird das Modell aus seinem enggefassten funktionalen Kontext isoliert, seine phänomenologischen Qualitäten werden adaptiert und für künstlerische Fragestellungen umfunktioniert.

Christian Haake, Trailer, 2005, Courtesy der Künstler

Das dreidimensionale Architekturmodell – im verkleinerten Maßstab – war und ist im Feld der Architektur und Stadtplanung ein Hilfsmittel in der Kommunikation von geplanter oder realisierter Architektur. Das Modell kann effizient Informationen liefern über größere räumliche Zusammenhänge, die man in Originalgröße ganz anders erfährt oder sogar gar nicht erfahren kann. Das Modell ermöglicht durch die Verkleinerung auch eine Reduzierung räumlicher Komplexität. Plötzlich kann man mit einem Blick begreifen, was in Originalgröße nur im zeitlichen Prozess der körperlichen Begehung erfahren werden kann.

In der konzeptuell geprägten Gegenwartskunst der letzten 40 Jahren wird das Architekturmodell poetisch geöffnet und auf metaphorische und theatralische Weise genutzt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die geheimnisvolle Aura des Kleinen (Gaston Bachelard), in das der Blick eindringt – quasi körperlos, doch nicht ohne die körperliche Erfahrung zu vergessen.

Einerseits hilft der Bezug zum Architekturmodell bei der Entwicklung von Fragen, die die Skulptur betreffen, andererseits kann das Architekturmodell – gerade in seinem Zwischenzustand von Entwurf und Realisierung – als Instrument der Kritik und der Utopie dienen. Gerade dieses Sowohl-als-auch, die Gleichzeitigkeit der direkten sinnlichen Präsenz und doch die suggestive Distanz zum Erfahrungsraum des Betrachters, macht die Faszination des Modells aus.

Die Ausstellung schreibt eine kleine Geschichte des Architekturmodells in der Gegenwartskunst. Sie beginnt mit dem legendären Modell von Charles Simonds, deckt die 1990er Jahre ab mit Ludger Gerdes, Hermann Pitz und Thomas Schütte und spinnt den Faden weiter bis heute mit Alicia Framis, Hinrich Sachs und Carlos Garaicoa.

Mit Beiträgen von
Absalon
Michael Ashkin
Thomas Bayrle
Peter Downsbrough
Jimmie Durham
Jean-Pascal Flavien
Alicia Framis
Carlos Garaicoa
Ludger Gerdes
Dan Graham
Christian Haake
Gabu Heindl & Drehli Robnik
Matthew Day Jackson
Friederike Klotz
Langlands & Bell
Rita McBride
Isa Melsheimer
Stephan Mörsch
Sirous Namazi
Hermann Pitz

Hinrich Sachs
Michel Sauer
Thomas Schütte
Laurie Simmons & Peter Wheelwright
Charles Simonds
Stephen Willats
Elizabeth Wright
Yin Xiuzhen
 

1 Publikation