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Blick zurück im Zorn
Miriam Cahns Malerei der ethischen Verantwortung
Vortrag von Kathleen Bühler

Miriam Cahn macht in ihrem Werk zeitgenössische Debatten, aktuelle Konfliktherde und drängende soziale Probleme auf einprägsame Schlüsselbilder sichtbar. Sie geben uns einen visuellen Schlüssel zum eigenen Denken. Sie verführen, sie beeindrucken, sie schockieren und sie setzen sich in der Erinnerung fest. Die Malerei zeigt uns das, was die Künstlerin selbst skandalös und bedenkenswert findet. Sie leitet unseren Blick: alles was wichtig ist, sticht heraus, ob das nun Augen sind, Geschlechtsteile, die Herzregion, amputierte Glieder oder gestikulierende Hände. Das was besonders hell oder dunkel ist, besonders farbig leuchtet oder kontrastierende Konturen hat, ist das, von dem wir den Blick nicht abwenden sollen. Dabei schaut das Bild oft zurück. Denn meistens sind Miriam Cahns Figuren frontal ausgerichtet – seltener im Profil. Sie stehen en face im Bild, suchen unseren Blick, werden zum Gegenüber und ihre leeren oder stechenden Augen fordern eine Reaktion ein. Sie verunmöglichen ein gleichgültiges Darübergleiten, ein unbeteiligtes Schweifenlassen des Blickes. Ihre Gesichter und seien sie noch so summarisch, drücken emotionale Zustände aus und suchen den Widerschein im Gegenüber – also in uns. In einem Querschnitt durch das Werk, beleuchtet die Referentin dieses Verfahren an ausgesuchten Werken.

Dr. phil. Kathleen Bühler ist 1968 geboren, studierte Kunstgeschichte, Filmwissenschaft sowie Philosophie und promovierte an der Universität Zürich und ist aktuell Chefkuratorin am Kunstmuseum Bern.

Die Veranstaltung ist Teil einer Vortragsreihe in Kooperation mit der Kunstgeschichte an der Universität Siegen und dem Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln.

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