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Symposium Odor

Die Ausstellung Odor, Immaterielle Skulpturen widmete sich ganz der Macht der Gerüche. Sie versammelt Werke, welche Geruch als Riech- und Raumerfahrung in den Mittelpunkt des Kunsterlebens stellen. Gezeigt werden immaterielle Skulpturen, darunter bestehende Arbeiten ebenso wie zahlreiche Neuproduktionen, die für diese besondere Ausstellung entwickelt wurden und die Besucher*innen mit den Fähigkeiten des Geruchssinns konfrontieren.

Begleitend zur Ausstellung vertieft das internationale Symposium die Beschäftigung mit dem Geruchssinn und den Eigenschaften des Immateriellen. Die eingeladenen Referent*innen aus Kunst und Wissenschaft eröffnen aktuelle Perspektiven auf die Botschaften der Düfte in Kunst und Gesellschaft. Mit Beiträgen u.a. von Ilona Croy, Professorin für klinische Psychologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena Jim Drobnick, Professor für Zeitgenössische Kunst und Theorie, OCAD University Toronto, CA Hanns Hatt, Professor für Zellphysiologie, Ruhr Universität Bochum Oswaldo Maciá, Künstler, Santa Fe, New Mexico (USA) und London (UK) Robert Müller-Grünow, Scentcommunication, Köln Clara Ursitti, Künstlerin, Glasgow (UK) Luca Vitone, Künstler, Mailand (IT) und Berlin.

Die Beiträge der jeweiligen Sprecher*innen sind in einzelnen Videos hier aufgelistet.

Vom 28.4.-8.10.23 ist die Ausstellung Odor, Immaterielle Skulpturen im Ferdinandeum in Innsbruck unter anderen räumlichen Bedingungen zu sehen.

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Olfactory Art: Origins, Predicaments, Challenges
Jim Drobnick, Professor für Zeitgenössische Kunst und Theorie, OCAD University Toronto, CA
In englischer Sprache

Zeitgenössische Geruchsausstellungen bieten die Möglichkeit, die Komplexität und Bedeutung von Gerüchen in der Kunst zu erkunden. Mit vielfältigen Wurzeln in multisensorischen Ereignissen, antimodernistischen Bewegungen und Avantgardekunst könnte man sagen, dass das künstlerische Interesse an Gerüchen schon seit Jahrhunderten besteht. Doch erst in jüngster Zeit haben sich bildende Künstler auf Düfte spezialisiert und ein eigenes Genre der Geruchskunst entwickelt. Was bedeutet das für die Museen? Dieser Vortrag untersucht, wie Geruchskunst sensorische Probleme erzeugt, die ästhetische Gewohnheiten in Frage stellen, die Sinne dekolonisieren und neue Möglichkeiten für die Relevanz von Düften im täglichen Leben eröffnen.

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Il Buono, il brutto, il cattivo
Clara Ursitti, Künstlerin, Glasgow (UK)
In englischer Sprache

Seit den frühen 1990er Jahren arbeitet Clara Ursitti mit Duft und sozialem Raum und schafft ephemere Installationen und öffentliche Interventionen. Ihrer Praxis liegt eine Besessenheit von dem zugrunde, was unsichtbar ist, entweder buchstäblich (durch die nicht-visuellen Sinne) oder metaphorisch (durch vorherrschende soziale Beziehungen oder Haltungen). In diesem Beitrag erörtert sie, wie sich ihre Verwendung von Düften entwickelt hat, wobei sie auf einige Schlüsselwerke eingehen wird.

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Duft – das am meisten unterschätzte Kommunikationsmedium
Robert Müller-Grünow, Scentcommunication, Köln

Duft gilt als die emotionalste Kommunikation, daher spielen Düfte bei Marken zunehmend eine Rolle und werden immer gezielter in der Vermarktung eingesetzt. Ebenso die technische Entwicklung wie Virtuality Reality spielt mit dieser zusätzlichen Sinneswahrnehmungen. - Doch wie genau wirkt Duft? Und welche Wirkungen sind über das „Riechen“ hinaus möglich? Der Vortrag untersucht neben konkreten Beispielen, wie die Wahrnehmung der Nase die Bewertungen und sogar Verhalten beeinflussen kann.

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Die Bedeutung des Riechens im Alltag – Erkenntnisse aus Psychologie und Neurowissenschaften
Ilona Croy, Professorin für klinische Psychologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Das Riechen ist eines der evolutionär ältesten Sinnessysteme und unterscheidet sich fundamental von anderen Wahrnehmungen: Riechen ist ziemlich unpräzise, schlecht verbalisierbar und wird im Gehirn ganz anders verschaltet, als Sehen, Hören oder Tasten. Wenn Menschen gefragt werden, auf welchen ihrer Sinne sie am ehesten verzichten könnten, dass ist das typischerweise das Riechen. Dabei spielt dieser unterschätzte Sinn eine wichtige Rolle – nicht nur beim Essen und Trinken, sondern auch beim Schutz vor Erkrankungen und in unseren sozialen Beziehungen. Diese Funktionen werden im Vortrag genauer betrachtet.

 

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Smell as Sculpture. A question of language     
Luca Vitone, Künstler, Mailand (IT) und Berlin

Jedes von einem Künstler signierte Objekt, das in einem vom Kunstsystem kodifizierten Raum ausgestellt wird, ist als Skulptur und somit als Kunstwerk zu betrachten, wie es Marcel Duchamp vor hundert Jahren definiert hat. Heute können wir sagen, dass jedes Objekt als Skulptur definiert werden kann, und da auch der Geruch ein Objekt ist, ist der Geruch eine Skulptur, und um diesen Status zu erreichen, muss er allein ausgestellt werden.

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Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt
Hanns Hatt, Professor für Zellphysiologie, Ruhr Universität Bochum

„Ich kann Dich nicht riechen“ ein bekannter Ausspruch für den die Wissenschaft in den letzten Jahren die zugrundeliegenden molekularen und zellulären Prozesse erarbeitet hat, die es uns ermöglichen Tausende von Gerüchen, selbst in niedrigsten Konzentrationen , wahrzunehmen. Moderne bio- und gentechnologische Methoden kombiniert mit bildgebenden Verfahren, haben uns neue Einblicke in die komplexe Welt der Wirkung von Duftstoffen auf den Menschen gebracht. So tragen wissenschaftlich fundierte Daten in den letzten Jahren wesentlich zu unserem Verständnis bei, wie Düfte zur menschlichen Kommunikation eingesetzt werden, unsere Gefühle und Stimmungen verändern oder im medizinischen Bereich zur Diagnose und Therapie von Krankheiten eingesetzt werden können.

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Composition in Three Notes/Reflections on Unconsciousness
Oswaldo Maciá, Künstler, Santa Fe (New Mexico, USA) und London (UK)
In englischer Sprache

Oswaldo Maciá beschreibt seine Werke als skulpturale Kompositionen, die aus Bildern, Objekten, Klängen und vor allem Gerüchen entstehen. Der Künstler erforscht eine (post)koloniale Geschichte des Geruchs und untersucht die Migration von Gerüchen, die immer mit einer großen Lücke und dem Verschwinden des lokalen Wissens einhergeht. Auf diese Weise eröffnet er verschiedene Perspektiven auf die globalen Veränderungen und Gerüche, die Kulturen prägen.
Composition in Three Notes/Reflections on Unconsciousness basiert auf den Gerüchen von:
Balsambaum, Myroxylon balsamum pereirae, der in den wilden Wäldern von El Salvador zu finden ist, ein Baum, der in Mittelamerika beheimatet ist, Gaiacwood-Baum, Bulnesia sarmientoi aus der einzigartigen Artenvielfalt von El Chaco, Paraguay, Südamerika, und Grüner Kardamom, Elettaria Cardamomum, der in Guatemala angebaut wird und aus Indien stammt. Das Werk wurde in Zusammenarbeit mit Elisa Aragón, Nelexia, Guatemala, geschaffen. Anstatt synthetische Moleküle zu verwenden, arbeitet die Künstlerin mit Rohstoffen, die eine lange kulturelle und rituelle Tradition in Südamerika haben.
Diese Materialien können wie ein Fußabdruck eines bestimmten Ortes gelesen werden. Seit der Kolonialisierung wurden die aromatischen Substanzen auf verschiedene Weise angeeignet und werden mit Korruption und schwierigen Arbeitsbedingungen sowie mit der Handels- und Produktionskette der Parfümindustrie in Verbindung gebracht. Ausgehend von diesen natürlichen Düften und mit Hilfe eines gelb umrandeten Raumes, der an die pigmentierten Zellen eines Riechepithels erinnert, will Maciá ein ungefiltertes und gleichzeitig bewusstes Dufterlebnis schaffen.

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